Nachruf in der Süddeutschen Zeitung vom 26. Januar 2004

Das Hasenbergl lag ihm am Herzen

Bürgergremium gedenkt des verstorbenen Bernhard Rassl

Die Mitglieder des Bezirksausschusses 24 (Feldmoching-Hasenbergl) trauern um ihren ehemaligen Vorsitzenden Bernhard Rassl. Mit einer Schweigeminute würdigte das Gremium in seiner Sitzung den engagierten SPD-Lokalpolitiker aus dem Hasenbergl, der dem Ausschuss von 1990 bis 1995 vorstand. Rassl war bereits Ende letzten Jahres nach langer Krankheit im Alter von 75 Jahren verstorben.

"Bernhard Rassl hat sich vor allem um die Belange der kleinen Bürger gekümmert", erinnert sich Rudolph Kühnel. Der Lokalpolitiker war 40 Jahre lang mit Rassl befreundet, sie waren Parteikollegen und Nachbarn. "Das Hasenbergl lag ihm besonders am Herzen. Als langjähriger Vorsitzender der Siedlergemeinschaft hat er zahlreiche Feste, Faschingsbälle und Ausflüge organisiert." Rassl gehörte Anfang der 50er Jahre zu den ersten Bauherren im Hasenbergl. Die Stadt stellte damals die Grundstücke zur Verfügung, die Familien bauten selbst. "Er hat auch bei den Nachbarn immer mit angefasst", erinnert sich Kühnel.

1955, als das Häuschen stand, trat Rassl in die SPD ein. Sechs Jahre später gründete der Lokalpolitiker mit einigen Mitstreitern die "SPS-Sektion Hasenbergl". Der gelernte Kraftfahrzeug-Meister, der im Gartenbauamt der Stadt für den Maschinenpark zuständig war, engagierte sich vor allem für die sozial schwachen Menschen im immer weiter wachsenden Stadtteil Hasenbergl. Sechs Jahre lang war der Vater von zwei Söhnen Vorsitzender des Elternbeirats am Gisela-Gymnasium in der Arcisstraße.

1984 wurde Rassl in den Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl gewählt. Als der SPD-Mann 1990 den Vorsitz übernahm, stand die Umstrukturierung der Münchner Bezirke an. "Bernhard Rassl ist es gelungen, unseren Bezirk in seiner Größe zu erhalten", würdigte sein Nachfolger, der amtierende Ausschusschef Rainer Großmann (CSU), Rassls Engagement. Der Hasenbergler sei ein ruhiger Vorsitzender gewesen, der das Gremium parteipolitisch neutral geführt habe. 1995 trat Rassl aus gesundheitlichen Gründen zurück und verließ den Ausschuss.

Michael Haselrieder